„Wer Veränderung nicht aktiv handhabt, fällt ihr zum Opfer“

Erfolgreiche Unternehmen haben eine große Gemeinsamkeit: Innovationskraft. Dadurch sind sie in der Lage zielgerichtet, schnell und kundenzentriert auf die Nachfrage im Markt und die Bedürfnisse der Stakeholder zu reagieren.

Um innovativ zu sein, benötigt das Unternehmen Schlüsselfaktoren, zum Beispiel Diversität. Tijen Onaran hat mit der GDW Global Digital Women GmbH und der ACI Consulting zwei Firmen gegründet, die der deutschen Wirtschaft in der Entwicklung von Innovationskraft zur Seite stehen. Zu ihrem Kundenkreis zählen Konzerne wie Würth, dm oder Audi. Faszination Morgen hat bei der mehrfach ausgezeichneten Unternehmerin nachgefragt, wie die Industriebranche sich auf die kommenden Herausforderungen einstellen sollte.

Tijen Onaran gemeinsam mit Interviewerin Sabrina Harper.

Tijen, du bist erfolgreiche Unternehmerin und hast mit GDW Global Digital Women GmbH und der ACI Consulting gleich zwei erfolgreiche Unternehmen gegründet. Als Business Angel investierst du außerdem in Startups. Warum ist es so wichtig, offen gegenüber Startups zu sein?

Tijen: Gewachsene Unternehmen brauchen Ideen, um überlebensfähig zu sein. Sie können nicht alle Ideen aus sich selbst heraus haben und neue Dinge erfinden. Feste Strukturen hemmen Innovationen und Startups sind in dieser Hinsicht agiler. Gründer und Gründerinnen bringen neue Perspektiven ein und verteilen einen neuen Spirit. Deshalb sage ich großen oder auch mittelständischen Unternehmen, das Beste, was sie tun können, ist Startups in einer Form an sich zu binden oder in sie zu investieren. So sind sie immer ein Stück voraus und kommen nicht in ihrem eigenen Fahrwasser zum Erliegen.

Die Industrie steht vor großen Herausforderungen. Produzierende Unternehmen müssen sich beispielsweise mit neuen Regularien auseinandersetzen, wenn es um Nachhaltigkeitsfaktoren wie etwa CO₂ oder Plastik geht. Sind Startups denn ein Orientierungspunkt für etablierte Unternehmen?

Tijen: Ich würde sogar weiter gehen. Unternehmen tun sich nur einen Gefallen, wenn sie in die Umsetzung gehen. Nur beobachten und dann nicht ins Machen zu kommen, ist immer schwierig. Man kann beispielsweise gar nicht so viele Leute einstellen, um den gleichen vielfältigen Blick auf ein Problem zu erhalten, wie es in der Startup-Szene schon vorhanden ist. Ich habe häufig beobachtet, wie Menschen, die Innovationen anstoßen, an den bereits vorhandenen Strukturen in einem Unternehmen gescheitert sind. Deswegen ist es einfacher, wenn Unternehmen in externe Organisatoren investieren und sich mit Startups zusammentun. In den Hubs und Circles kann das Startup dann wesentlich mehr auf die Beine stellen als im Unternehmen selbst.

Tijen-Onaran-bei-einer-Keynote-Publikum-scaled

Tijen Onaran hielt eine Keynote beim Female Future Festival in München.
Copyright Tetyana Pirker/Female Future Festival

Die Entscheidung, ob und worin man als Unternehmen investiert, ist eine wirtschaftliche. Ist es wirklich wirtschaftlich, in junge Unternehmen zu investieren? Es kann auch eine Fehlinvestition sein.

Tijen: Man muss sich schon darüber bewusst sein, dass man in eine Vorleistung geht. Das unterschätzen viele. Sie denken, ich investiere heute in ein Startup und morgen habe ich Profit. Das ist nicht realistisch. Man muss Vertrauen haben und sagen, ich gebe der Sache Zeit. Ein Restrisiko bleibt immer. Aber die Alternative dazu, kann auch nicht sein, nichts zu machen. Denn die Veränderung kommt, egal ob das Unternehmen will oder nicht. Die Prämisse für große oder gestandene Unternehmen muss lauten: Ich bin selber Herr oder Frau von Veränderung. Durch das aktive Handeln, also zum Beispiel die Investition in Startups, macht man genau das.

Du setzt dich stark für Inklusion und Diversität ein. Zum Beispiel, wie du so schön sagst, für Menschen mit Migrationsvordergrund. Als Business Angels unterstützt du aktuell nur Gründerinnen. Investierst du auch in Startups von Menschen mit Migrationsvordergrund?

Tijen: Auch, aber es müssen Frauen sein. Ich merke, mit jeder weiteren Dimension von Diversity wird es schwieriger. Ich würde in diese Richtung gern mehr machen. Also es ist auf jeden Fall der Plan in diese Richtung zu gehen. Ich kann allerdings auch nicht jeden Monat unendliche Summen verteilen. Ich kann aber jedem und jeder empfehlen, sich mit Menschen aus jeglicher Diversity-Dimension auseinanderzusetzen und in diese Impulsgeber*innen zu investieren. Dadurch kommen Unternehmen nach vorn.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Diversität ist ein Kernelement der Innovationskraft. Warum profitieren Unternehmen von einer diversen Aufstellung?

Tijen: Unternehmen machen sich dadurch krisenfest. Das ist vielen nicht bewusst, aber jedes Krisenmanagement lebt von diversen Perspektiven. Wenn ich nur die Kopie meiner selbst am Tisch sitzen habe, werde ich nicht gut durch die Krise kommen, weil ich mich quasi selbst berate. Durch einen diversen Blick werden Situationen gesehen, die ich selbst nicht erkenne. So gesehen ist Diversität einerseits eine Präventivmaßnahme und andererseits fördert sie Innovation.

Das ausschlaggebende Argument ist aber, es macht dich als Individuum besser. Es macht mich besser, wenn ich mich mit verschiedenen Perspektiven umgebe und mit Menschen, die ganz anders ticken.  Dadurch wachse ich und werde schneller und besser. Allein aus diesem Momentum heraus müsste jeder CEO Diversität zur Priorität machen.

Ja-Sager bringen
dich nicht weiter!

Tijen Onaran

Was empfiehlst du Unternehmen für ihre Zukunftsfähigkeit?

Tijen: Ich kann jeder Unternehmerin und jedem Unternehmer nur empfehlen, an der Positionierung zu arbeiten. Denn eine starke Positionierung wirkt auch in Krisenzeiten. Außerdem, ich denke, es wurde im Gespräch schon klar, dennoch der Appell: Investiert in diverse Köpfe und in Menschen, die keine Ja-Sager sind.

Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!

Copyright Titelbild Slider:
Andrea Heinson

Über Tijen Onaran

Tätigkeit: Unternehmerin, Investorin, Bestseller-Autorin und eine der wichtigsten Meinungsmacherinnen Deutschlands, wenn es um Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit von Unternehmen geht.
Gründerin: GDW Global Digital Women GmbH und ACI Consulting
USP: Praxistaugliche Unternehmenstransformation
Motivation: Gleichstellung aller Menschen für mehr Impact

Mehr Geschichten

Wir auf Instagram

@aerofriedrichshafen, heute … #aerofriedrichshafen #aeronautics #flugzeuge
I think I like it 🤔👉 #Classiccar #Rallye #Classicrallye #carculture #augsburg
Schnelle Messestände, oder: Was dabei rauskommt, wenn wir Marken wie @akkodisdeutschland cool, modular & budgetischer auf #Messen und #Events wie die #IAAmobility bringen. 

Hier geht’s zum Kunden-Case (Link in Bio ☝️🙂)

… der komplette #Messestand-Baukasten (15 - 65 qm) ist übrigens zu 100% wiederverwendbar
#Nachhaltigkeit 🍀🍀🍀

#Messeservice #Messebauer #Messebau
10.200 Höhenmeter nonstop in einem Hamburger Parkhaus? 🤔 Hier geht’s zu unserem SKYTALK mit Ultra-Marathon-Biker Raphael 👉 #normalroutenverlasser (Link in Bio ☝️😉)

Dort findet Ihr auch weitere inspirierende Gespräche.

/// 

Im SKYTALK reden wir mit interessanten Persönlichkeiten über ihre Leidenschaften abseits ausgetretener Pfade und über ihre Projekte aus dem Bereich #Adventure, #Outdoor und #Natur 👉 #Normalroutenverlasser

Die Talks finden analog wie digital in der Skylounge statt, dem Hauptsitz unserer #Agentur.

#Inspiration #Radsport #Abenteuer #Motivation #Agenturleben
„Es gibt nicht hier die Natur und da uns Menschen.“ Unser CEO Markus (aka @schwarzfuchs01) im SKYTALK mit der engagierten Polarlegende Arved Fuchs (@arved_fuchs) über den #Klimawandel und die Notwendigkeit umzudenken. 

Die vollen 15 Minuten #Interview gibt‘s hier - siehe Link in Bio ☝️🙂

Dort findet Ihr auch weitere inspirierende Gespräche.

/// 

Im SKYTALK reden wir mit interessanten Persönlichkeiten über ihre Leidenschaften abseits ausgetretener Pfade und über ihre Projekte aus dem Bereich #Adventure, #Outdoor und #Natur 👉 #Normalroutenverlasser

Die Gespräche finden in der Skylounge statt, dem Hauptsitz unserer #Agentur.

#Inspiration #Umweltschutz #Klimaschutz